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Täufer und Reformierte im Disput
Texte des 17. Jahrhunderts über Verfolgung und Toleranz aus
Zürich und Amsterdam.
Hg. v. Philipp Wälchli,
Urs B. Leu und Christian
Scheidegger unter Mitarbeit von John D. Roth
© 2010 Achius Verlag, Zug
Geb., ill., 289 Seiten
Fr. 48.-- / € 32.50
ISBN 978-3-905351-14-9
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Unter dem Eindruck des Dreißigjährigen Krieges spitzte
sich in den
1630er-Jahren die seit Beginn der Reformation anhaltende
Auseinandersetzung zwischen den Zürcher Reformierten und
Täufern zu. Die Weigerung der Täufer, Kriegsdienst zu
leisten,
provozierte eine zunächst mündlich geführte Debatte,
die jedoch
fruchtlos verlief. Nach dem Scheitern der Gespräche versuchte
der
Zürcher Staat erfolglos, mit verschärfter Repression den
Täufern
beizukommen. Schließlich mündete die Auseinandersetzung
in
eine literarische Kontroverse: 1639 publizierten Kirche und Staat
ein gegen die Täufer gerichtetes Manifest, das durch einen
Brief
des Antistes Breitinger 1642 auch in Amsterdam bekannt wurde.
Die niederländischen Täufer antworteten 1643 mit einer
Entgegnung unter dem Titel "Notwendige Untersuchung",
woran sich 1645 ein Antimanifest der Zürcher Täufer anschloss,
das
eine direkte Gegendarstellung zum Manifest der Zürcher Obrigkeit
bildete. Auf dieses wiederum antwortete der Zürcher Professor
Johann Rudolf Stucki mit einer Refutation. Diese Dokumente
werden kritisch ediert, kommentiert und wo nötig glossiert
und
übersetzt, außerdem ist der historische Hintergrund ausführlich
geschildert, so dass dieser Disput im Spannungsfeld zwischen
Konsens und Konflikt in allen Einzelheiten nachvollzogen werden
kann. Am Ende blieb vielen Täufern nur die Auswanderung, denn
politische Toleranz gegenüber andersgläubigen Untertanen
war für
die Zürcher Obrigkeit trotz entsprechender Appelle aus den
Niederlanden unvorstellbar.
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