Diese Zürcher Festgabe für Alfred Schindler, Professor
für Kirchengeschichte an der Universität Zürich und
von 1990 bis 1998 Leiter des "Institutes für Schweizerische
Reformationsgeschichte", enthält - neben dem Vorwort,
einem Abkürzungsverzeichnis, einem Personen-, Orts- und Bibelstellenregister
- drei Beiträge:
Im Aufsatz "Gegen den Hunger beten. Heinrich Bullinger, Zürich
und die Einführung des Gemeinen Gebetes im Jahre 1571"
(9-44) führt Hans Ulrich Bächtold aus, wie das katastophale
Hungerjahr 1571, in dem in Zürich als letztmögliche Abwehrmaßnahme
ein Gemeinschaftsgebet eingeführt wurde, mentalitätsgeschichtlich
zum Schlüsseljahr im Übergang zur Orthodoxie wurde.
Mit dem Beitrag "Puncta hereticalia maledicta
- ein Buchzensor liest Bullinger" (45-52) zeigt Rainer Henrich
anhand eines Dokumentes aus der Vatikanischen Bibliothek, mit welcher
Abscheu ein italienischer Zensor um 1700 Bullinger gelesen hat.
In "Fünf Conciones Melanchthons. Rudolf Gwalthers
Nachschrift am Regensburger Reichstag 1541" (53-107) präsentiert
Kurt Jakob Rüetschi einen interessanten Fund: Fünf predigtähnliche
Vorträge Philipp Melanchthons, vom jungen Studenten Gwalther
1541 in Regensburg aufgezeichnet. Nebst einer Studie, in der diese
bisher unbekannten Stücke beschrieben, bewertet und datiert
werden, sind auch die lateinischen Originaltexte wiedergegeben.
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